
Sehr oft stehen am Int. Frauentag jene historischen Pionierinnen im Mittelpunkt, die viel dazu beigetragen haben, dass wir im Bezug auf Frauenrechte dort sind, wo wir heute sind: dass wir seit 1918 in Österreich das Frauenwahlrecht haben, dass durch die Familienreform nicht mehr der Mann das Oberhaupt der Familie ist und wir gleichberechtigt und partnerschaftlich in unseren Beziehungen sind. Dass wir selber entscheiden können, ob/was wir arbeiten und Frau/Mann gleichermaßen über die Kindererziehung entscheiden. Auch das Gleichbehandlungsgesetz ist ein großer Schritt, auch wenn der Equal Pay Day noch viel Verbesserungsbedarf zeigt.
An diesem Abend standen vier geniale, starke, internationale Frauen im Vordergrund:
Vandana Shiva aus Indien, die mit viel Engagement Saatenbanken in vielen Ländern aufgebaut hat. Dadurch sind die Bäuerinnen und Bauern nicht mehr auf die Großkonzerne wie Monsanto und co. angewiesen, die mit ihren Monopolstellungen die Äcker kontrollieren und ihnen gentechnisch verändertes Saatgut aufzwingen wollen. Gegen den Widerstand von Großkonzernen engagiert sie sich auf dem internationalen Parkett.
Gisèle Pelicot aus Frankreich, die von ihrem Ex-Mann jahrelang betäubt, vergewaltigt, gefilmt und über 70 Männern zur Vergewaltigung angeboten wurde. Sie spricht öffentlich darüber, was ihr angetan wurde und führt einen offenen Prozess mit der Forderung "Die Scham muss die Seite wechseln!" Denn nicht sie, sondern die Täter müssen sich für ihre Taten schämen.
Mariann Edgar Budde, jene anglikanische Bischöfin, die Donald Trump beim Gottesdienst nach seiner Angelobung die Stirn geboten hat. Ruhig, und höflich, aber voller Klarheit!
"Ein Tag ohne Frauen", ein soeben erschienener Film der den Frauenruhetag in Island 1975 in den Fokus nimmt. Ein Tag, an dem 90 % der Frauen in Island ihre gesamte Arbeit niederlegten.
Inspiriert duch diese starken und mutigen Frauen fragten wir uns:
- Was ist das Verbindende?
- Was zeichnet jede von uns selber aus?
- Wofür wollen wir uns einsetzen?
- Wo bist du inspirierend für Andere?
Natürlich durfte das Lied Brot & Rosen an diesem Abend voller Frauenpower nicht fehlen.
Martha Stollmayer