Auf welchem Ohr hörst du mich?
"Natürlich auf meinen beiden Ohren"
Sachlich
"Willst du mir etwa sagen ich höre schlecht"
Selbstoffenbarung
"Wieso, sollte ich besser hinhören"
Beziehung
"Ja ich weiß ich sollte besser hinhören"
Appell
Und schon sind wir mitten im Kommunikations-Kurs mit Frau Doris Gabriel. Dieser Einstieg war eine kurze Vorstellung des Vier-Ohren-Modells. Mit diesem Modell sollen andere Blickwinkel auf Konfliktthemen gegeben werden. Jeder Mensch kann mit vier "Schnäbeln" sprechen und mit vier "Ohren" hören. Und somit ergeben sich vielfältige Situationen für einen Streit oder eine Auseinandersetzung.
Ausgehend von diesen Blickwinkeln, starteten wir auch schon in die Praxis: In kleinen Gruppen versuchten wir solche Situationen richtig durchzuspielen. Angefangen mit einem Problemklärungs-Gespräch zwischen den "Jugendreferenten Johannes und dem Kaplan Müller", über ein Konfliktgespräch zwischen den "Gärtnern Alex und Andi", einem Bewerbungsgespräch von Andreas Kern für den Job eines Managers oder einem Seelsorglichen Gespräch zwischen "Stefan und Anton" bis zum absoluten Highlight der Nonsens - Diskussion über "beheizte Gehwege in der Stadt Salzburg". Jeder konnte sich einer Situation stellen, aber immer unter den kritischen Augen der Kollegen und der Kamera. Nach den Gesprächen wurde analysiert. Zuerst nur die augenscheinlich wahrgenommenen Dinge, dann wurde das Video überprüft. So wurde nicht nur unser Hören und Sprechen geschult sondern auch unser kritisches Auge. Für jeden von uns war es eine interessante Erfahrung sich selbst zu hören und zu sehen, auch wenn es nur gestellte Situationen waren und dadurch auch unser schauspielerisches Talent gefragt war.
Thomas Kirchmair
Diözese Innsbruck