Zwei Ordensgemeinschaften unter einem Klosterdach

Um ihr Kloster St. Anna in Ried im Innkreis als Stätte des Gebetes zu erhalten, setzen die Redemptoristinnen von St. Anna einen innovativen Schritt: Sie baten Schwestern der Missionskongregation "Königin der Apostel" um Unterstützung. Seit 6. September 2014 bewohnen die beiden Ordensgemeinschaften gemeinsam ein Klostergebäude.
Gegründet nach Heimkehr
Gegründet wurde das Kloster St. Anna in Ried im Innkreis vor 162 Jahren, nämlich im Jahre 1852. Grund dafür war die Rückkehr vieler Redemptoristinnen nach Österreich, die in den Wirren des Revolutionsjahres 1848 ins Ausland geflüchtet waren. Die heimkehrenden Ordensfrauen fanden im ehemalige Leprosen- und Siechenhaus von Ried, das an die öffentliche St.-Anna-Kirche angeschlossen war, ihre neue Heimat.
Von Schließung bedroht
2014 schien es, als ob St. Anna seine Pforten für immer schließen müsse; der Altersdurchschnitt der dort lebenden Ordensfrauen ließ den Fortbestand sehr unwahrscheinlich erscheinen, denn es leben nur noch sieben Schwestern im Konvent, zu dem in seiner Blütezeit bis zu 30 Ordensfrauen gehörten.
Gebet, Hostienbäckerei und Schneiderei
„Doch das Kloster soll auch in Zukunft eine Stätte des Gebetes bleiben“, sagt Priorin Sr. Anna. „Deshalb haben wir uns zu diesem innovativen und mutigen Schritt entschlossen“. Durch Vermittlung von P. Lorenz Voith, Provinzial der Redemptoristen in Österreich, wurden drei Schwestern der Missionskongregation "Königin der Aposteln" als Unterstützung nach St. Anna geholt.
Damit leben nun zwei Ordensgemeinschaften ab sofort unter einem Klosterdach. „Gemeinsam werden wir die Hostienbäckerei und die Schneiderei für liturgische Gewänder weiterführen und so den Fortbestand von St. Anna sichern“, so Sr. Anna, „wir waren immer getragen von der Zuversicht, dass das Kloster St. Anna nicht nur als Gebäude Bestand haben wird, sondern von einer lebendigen Ordensgemeinschaft und gläubigem Leben erfüllt bleibt."
Offizieller Startschuss für die neue Klostergemeinschaft war am Samstag, 6. September. Zur Festmesse wurde auch der Linzer Bischof Ludwig Schwarz erwartet.
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